Fast die Hälfte aller Menschen über 45 Jahren klagt über schmerzende Gelenke, besonders über Knieschmerzen. Die Beschwerden können aber auch schon in jüngeren Jahren auftreten. In den meisten Fällen werden Gelenkschmerzen durch Abnutzungserscheinungen verursacht (Arthrose). Auch akute Gelenkentzündungen (Arthritis) sind häufig für Gelenkschmerzen verantwortlich.
Aber nicht nur Arthritis und Arthrose sind Auslöser von Gelenkschmerzen. Es gibt noch zahlreiche andere mögliche Ursachen. Wie z.B.:
Gelenkschmerzen lassen sich nach ihrem Beginn in drei Gruppen einteilen:
Akute Gelenkschmerzen setzen innerhalb von Stunden ein.
Subakute Gelenkschmerzen machen sich innerhalb von Tagen bemerkbar.
Chronische Gelenkschmerzen entwickeln sich über Wochen oder Monate.
Die Gelenkschmerzen können immer bestehen und chronisch fortschreiten. Manchmal treten Gelenkschmerzen auch akut und nur zeitweise auf. Es kann nur ein Gelenk oder auch mehrere Gelenke betreffen. Man unterscheidet Gelenkschmerzen auch in Bezug auf:
Schmerzrhythmus:
Ruheschmerz, Nachtschmerz, Morgensteifigkeit der Gelenke
Verteilungsmuster:
Gelenkschmerzen in den kleinen Gelenken (wie Handgelenk, Fingergelenke) oder in den großen Gelenken (zum Beispiel Knie- und Hüftgelenk), Gelenkschmerzen in den Fingerendgelenken usw.
Schmerzintensität:
Einschätzung der Stärke der Gelenkschmerzen auf einer Skala von 0 (kein Schmerz) bis 10 (unerträglicher, maximaler Schmerz)
Verstärkende Faktoren:
zum Beispiel Besserung der Gelenkschmerzen bei Bewegung (typisch für Arthritis) oder durch Ruhe (typisch für Arthrose)
Gelenkverschleiß (Arthrose), eine der Hauptursachen von Gelenkschmerzen, macht sich vor allem an jenen Gelenken bemerkbar, die zeitlebens große Lasten tragen müssen. Das sind in erster Linie die Kniegelenke, Hüftgelenke und Sprunggelenke. Arthrose kann aber auch in allen anderen Gelenken Gelenkschmerzen verursachen.
Rheumatoide Arthritis ist ebenfalls eine häufige Ursache von Gelenkschmerzen. Die schmerzhaften Gelenksentzündungen zeigen sich bevorzugt an den Handgelenken und Fingergelenken. Auch Knieschmerzen, Ellenbogenschmerzen, Schmerzen in den Zehengrundgelenken sowie Schulterschmerzen treten bei Rheumatoider Arthritis häufig auf.
Gelenkschmerzen bei einem akuten Gichtanfall betreffen fast immer ein Gelenk der Beine, und zwar hauptsächlich das Großzehengrundgelenk. Nicht selten aber auch die Sprunggelenke und Kniegelenke.
Eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) kann vor allem Hüftschmerzen, Ellenbogenschmerzen, Knieschmerzen und Schulterschmerzen auslösen. Gelenkschmerzen haben meist unterschiedliche Ursachen.
Gelenkabnutzung (Arthrose):
Gelenksarthrose ist die häufigste Form von Gelenkerkrankungen und kann im Prinzip an allen Gelenken auftreten. Durch eine Zerstörung der Knorpelschicht an den Gelenkflächen und die damit verbundenen Knochenveränderungen ist das betroffene Gelenk nicht mehr frei beweglich. Es entzündet sich, schwillt an und schmerzt. Bei Handgelenkschmerzen, Hüftschmerzen und Knieschmerzen ist oft Arthrose die Ursache. Schuld an der Gelenkabnutzung ist meist eine langjährige Überlastung der Gelenke. Daneben kann sich Arthrose als Spätfolge eines Unfalls, eines Bänderschadens oder aufgrund einer angeborenen Schwäche beziehungsweise Deformation der Gelenke entwickeln.
Schleimbeutelentzündung (Bursitis):
Schleimbeutel sind als Verschiebeschicht an besonders belasteten Stellen zwischen Knochen und Weichgewebe positioniert, zum Beispiel im Bereich von Gelenken. Sie bestehen meist aus einem mit Gelenksflüssigkeit gefüllten Hohlraum. Durch entzündliche oder mechanische Reizung (zum Beispiel bei Sportverletzungen) können sich die Schleimbeutel entzünden und Schmerzen in der betreffenden Region auslösen.
Borreliose (Lyme-Arthritis):
Die Gelenkschmerzen bei Borreliose beruhen ebenfalls auf einer bakteriellen Gelenksentzündung. Ausgelöst wird diese durch bestimmte Bakterien (Borrelia burgdorferi), die von Zecken auf den Menschen übertragen werden. Etwa vier Wochen nach der Übertragung kommt es zu Müdigkeit, Fieber, Hautrötungen und Gelenkschmerzen.
Gicht beziehungsweise akuter Gichtanfall:
Bei Gicht ist die Harnsäurekonzentration im Blut erhöht. Der Überschuss lagert sich in Form von Harnsäurekristallen unter anderem in den Gelenken ab – es kommt zu einem akuten Gichtanfall mit heftigen Gelenkschmerzen, Schwellung und Rötung im Gelenkbereich. Betroffen ist vor allem das Großzehengrundgelenk. Aber auch Knieschmerzen, Handgelenkschmerzen, Schmerzen an den Fingergelenken oder am oberen Sprunggelenk können auf einen akuten Gichtanfall zurückzuführen sein.
Bakterielle Gelenksentzündung (bakterielle Arthritis):
Bakterielle Gelenksentzündungen betreffen vor allem das Knie - und Hüftgelenk. Die Bakterien gelangen entweder über das Blut zum Gelenk oder infizieren das Gelenk auf direktem Wege (entweder über Verletzungen oder Operationen am Gelenk oder bei diagnostischen Injektionen ins Gelenk). Starke Knie - oder Hüftschmerzen mit starker Gelenkschwellung und Entzündungserscheinungen (wie Rötung, lokaler Überwärmung, Fieber) können auf eine bakterielle Gelenksentzündung hinweisen.
Rheumatoide Arthritis:
Sie ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung, schreitet meist chronisch voran und zerstört allmählich die Gelenke. Wenn die Gelenkschmerzen Finger- und Handgelenke betreffen, könnte Rheumatoide Arthritis die Ursache sein. Weitere Symptome dieser Erkrankung sind zum Beispiel Morgensteifigkeit der Finger- und Handgelenke, Gelenkschwellung sowie die Unfähigkeit, eine Faust zu machen.
Schuppenflechte (Psoriasis-Arthritis):
Schuppenflechte wird manchmal von entzündungsbedingten Gelenkschmerzen begleitet. In einigen Fällen gehen die Gelenkschmerzen auch der Hauterkrankung voraus, das heißt: Zuerst treten die Gelenkschmerzen auf und erst später entwickeln sich die schuppigen Hautveränderungen. Besonders wenn die Gelenkschmerzen Finger- und Zehengelenke und/oder die Wirbelsäule betreffen, kann Psoriasis-Arthritis die Ursache sein.
Morbus Bechterew:
Morbus Bechterew ist eine chronisch-rheumatische Entzündung, die vor allem die Wirbelsäule betrifft, aber auch auf die großen Gelenke übergreifen kann. Bei Knieschmerzen, Hüftschmerzen, Fersenschmerzen und oder Schmerzen am Sprunggelenk kann daher auch ein Morbus Bechterew dahinterstecken.
Rheumatisches Fieber:
Diese vor allem bei Kindern auftretende entzündliche Erkrankung wird durch bestimmte Bakterien (Streptokokken) verursacht, und zwar Tage bis Wochen nach einer nicht mit Antibiotika behandelten Nasen - Rachen-Infektion. Zu den möglichen Symptomen zählen neben entzündungsbedingten Gelenkschmerzen Hauterscheinungen, Herzentzündung (Karditis) und plötzliche unwillkürliche und unkontrollierte Bewegungen (Chorea minor).
Begleitende Gelenkentzündung bei und nach Infektionen:
Entzündungsbedingte Gelenkschmerzen können während und nach allgemeinen Infektionskrankheiten auftreten, etwa bei Hepatitis (Leberentzündung), Röteln, Mumps, Windpocken, Scharlach, Tuberkulose, Grippe und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa). Von den auftretenden Gelenkschmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen der Gelenke sind vor allem die großen Gelenke betroffen (Hüftgelenk, Kniegelenk, Sprunggelenk). Die Beschwerden klingen spontan wieder ab.
Gelenkschmerzen verschwinden manchmal wieder von allein oder lassen sich mit einfachen Hausmitteln lindern. Abgeklärt werden sollte bei:
Wenn die gelenksbezogenen Symptome (Gelenkschmerzen mit Bewegungseinschränkung, Rötung, Schwellung) länger als drei Tage anhalten, sich verschlimmern oder auf andere Gelenke übergreifen, sollten Sie zum einem Arzt gehen.
Zur Abklärung von Gelenkschmerzen wird der Patienten zunächst zu seiner Krankengeschichte befragt. Es wird dabei geklärt, wann und wo die Gelenkschmerzen auftreten und ob es weitere Beschwerden gibt. Ein akuter Gichtanfall zum Beispiel liegt als Schmerzursache nahe, wenn die Gelenkschmerzen nur in einem Gelenk auftreten. Bei Rheumatoider Arthritis dagegen zeigen sich die Gelenkschmerzen an mehreren Gelenken.
Auch die Lokalisation der Gelenkschmerzen ist aufschlussreich. Hat der Patient etwa Handgelenkschmerzen sowie Schmerzen in den Fingergrund- und - Mittelgelenken, liegt wahrscheinlich Rheumatoide Arthritis vor. Betreffen die Gelenkschmerzen dagegen das Daumengrundgelenk und die Fingerendgelenke, geht der Verdacht eher in Richtung Arthrose.
In der Chiropraktik bzw. - Therapie werden gezielte manuelle und sehr effektive Techniken eingesetzt, um reversible Fehlstellungen und Blockaden zu korrigieren bzw. zu lösen, indem durch einen wohl dosierten Impuls Wirbel in ihre natürliche Position bewegt und damit zu Grunde liegende Nervenstörungen wirkungsvoll behandelt werden.
Der Säure- Basen-Haushalt unseres Körpers ist von zentraler Bedeutung für Gesundheit und Wohlbefinden. Er sichert den optimalen Ablauf wichtiger Vorgänge in unserem Körper.
Die Wirkung dieser Massage beruht einerseits auf der Förderung der Durchblutung am Ort der Massage und anderseits auf der Reizung vieler Nerven in Haut und Muskulatur. Zusätzlich wird der Lymphfluss angeregt. Durch die Steigerung der Durchblutung werden Ablagerungen im Gewebe, Muskulatur, Sehnen, Gelenke und Knochen gelöst und der Körper entgiftet sich schneller über die Stoffwechselorgane.
Knochen, Gelenke, Muskeln und Bandscheiben brauchen viele Nährstoffe, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Achten Sie daher auf eine ausreichende Versorgung mit essenziellen Fettsäuren, Kalzium, Fluorid, den Vitaminen C, D und E sowie B-Vitaminen, Magnesium, Bor, Selen und Zink. Das fördert nicht nur den Rücken, sondern allgemein die Gesundheit.
Bauen Sie Übergewicht ab. Jedes überschüssige Kilo ist eine unnötige Zusatzbelastung für die Gelenke und begünstigt deren Verschleiß, was dann unweigerlich zu Gelenkschmerzen führt.
Machen Sie regelmäßig Ausdauertraining, um Muskeln und Gelenkknorpel zu stärken. Geeignet und gelenkschonend sind zum Beispiel Schwimmen und Radfahren. Auch regelmäßiges Krafttraining zur Stärkung der Knochen ist zu empfehlen. Sorgen Sie beim Sport für ausreichende Ruhepausen.
Vermeiden Sie einseitige Belastungen wie das Tragen schwerer Schultertaschen.
Reduzieren Sie psychische Belastungen und sorgen Sie für Stressausgleich, etwa durch Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Seelische Belastungen drücken auch auf Gelenke, Schultern & Co.
Tipps bei Gelenkverschleiß (Arthrose)
Bei einer aktivierten Arthrose, also einer aktuellen schweren Gelenksentzündung mit Gelenkschmerzen, Schwellung und Rötung, sollten Sie das betroffene Gelenk ruhigstellen. Lagern Sie es so, dass die dazugehörige Muskulatur nicht angespannt ist. Machen Sie sich feuchte und kühlende Umschläge (zum Beispiel Quarkwickel oder Quarkumschläge), um die Gelenkbeschwerden zu lindern. Die Wirkung der entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamente, die Sie vom Arzt erhalten, können Sie mithilfe von Heilpflanzen unterstützen. Gut geeignet ist etwa Arnika. Außerdem gibt es zum Beispiel entzündungshemmende Fertigpräparate auf der Basis von Weidenrinde.
Sobald die Gelenkschmerzen einschließlich Rötung und Schwellung abgeklungen sind, spricht man von einer nicht-aktivierter Arthrose. In diesem Zustand der Erkrankung geht es darum, einer erneuten Aktivierung der Gelenkbeschwerden vorzubeugen. Dazu trägt ein ausreichender, gesunder Schlaf auf einer orthopädischen Matratze bei, da sich die Muskeln dabei gut entspannen und Wirbelsäule und Gelenke entlastet werden.
Außerdem sollten Sie regelmäßig meditative Entspannungsmethoden anwenden, wenn Sie oft unter Stress mit Muskelverspannungen leiden.
Verzichten Sie auf Sportarten mit plötzlichen Richtungswechseln (wie Tennis, Squash), da diese die Gelenke (wie das Kniegelenk) enorm belasten und schnell Gelenkschmerzen auslösen. Vermeiden Sie Ihren Gelenken zuliebe langes Stehen oder Sitzen in einseitiger Position.