Wissenswertes aus Dessau

Dessau-Roßlau ist eine kreisfreie Stadt in Sachsen-Anhalt. Die Stadt ist gemessen an der Zahl der Einwohner, nach Halle (Saale) und Magdeburg die drittgrößte Stadt sowie eines von drei Oberzentren des Landes. Historisch war Dessau die Hauptstadt und Residenz des Fürsten- und späteren Herzogtums Anhalt-Dessau bzw. Anhalt. Einer der Söhne der Stadt war Carl Basedow.
Carl Adolph von Basedow geboren 28. März 1799 in Dessau, Fürstentum Anhalt-Dessau war ein deutscher Arzt. Basedow ist ein Enkel des Pädagogen Johann Bernhard Basedow und Sohn des anhalt-dessauischen Regierungskonsistorialpräsidenten Ludwig von Basedow. Er legte am Gymnasium in Dessau sein Abitur ab und studierte anschließend von 1819 bis 1821 Medizin an der Universität Halle.
Dort wurde er Mitglied des Corps Pomerania. Er wurde 1821 von Johann Friedrich Meckel dem Jüngeren mit einer Arbeit zu einer neuen Amputationsmethode am Unterschenkel promoviert. 1821 bis 1822 hospitierte er an der Pariser Charité bei Roux. 1822 erhielt er seine Approbation. Ab 1822 praktizierte Basedow als Hausarzt in Merseburg. Er beteiligte sich unter Hintanstellung seiner eigenen Gesundheit bei der Bekämpfung von Choleraepidemien in Magdeburg und Merseburg.

1834 legte er erfolgreich die Prüfung zur Führung eines Physikats ab und erfüllte das Amt bis an sein Lebensende. Basedow wurde 1842 zum Königlichen Sanitätsrat ernannt, 1848 wurde er Kreisphysikus in Merseburg. Er war ein in der Hygiene und Gesundheitsvorsorge sehr engagierter Arzt, der sich z. B. für das Verbot arsenhaltiger Farben wie Schweinfurter Grün einsetzte. Er entwickelte einen „Krankenmeldezettel“, wies Trinkwasseruntersuchungen an und verordnete Luft- und Lichttherapien, zu denen er Patienten in Kurorte verschickte. Als Erster im deutschen Sprachraum beschrieb er 1840 die später nach ihm benannte Basedowsche Krankheit, eine Überfunktion der Schilddrüse. Insgesamt veröffentlichte er etwa 60 wissenschaftliche Publikationen. Nach ihm ist heute das Carl-von-Basedow-Klinikum Saalekreis GmbH in Merseburg und in Querfurt benannt, das als Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg fungiert.